27. Jahrestagung der deutschen Minderheiten erfolgreich beendet

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Unter dem Dach der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) fand vom 5. bis 8. November 2018 in Berlin die 27. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) statt. An der Tagung nahmen 53 Vertreter und Jugendvertreter der Minderheitenorganisationen aus 19 europäischen Ländern sowie Ländern der ehemaligen Sowjetunion teil.

Die deutschen Minderheiten sind für die Bundesrepublik Deutschland von großer Bedeutung, da sie sich im Ausland für die Pflege deutscher Kultur und insbesondere der deutschen Sprache einsetzen und als Brückenbauer zwischen den Staaten wirke. Die deutsche Bundesregierung bekräftigt ihr Versprechen, dass sie die Interessen der deutschen Minderheiten nach wie vor schützen und den deutschen Minderheiten partnerschaftlich zur Seite stehen werde.

Diese Position wurde den Vertretern der deutschen Minderheiten von den neuen Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Prof. Dr. Bernd Fabritius, während der Tagung zugesichert. Die Bundesregierung trage auch weiterhin ihre historische Verantwortung gegenüber den heimatverbliebenen deutschen Minderheiten und werde sie auch in Zukunft unterstützen und sich für sie einsetzen, so Prof. Dr. Bernd Fabritius.

Am Montag, den 5. November, begann die Tagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) mit einer Gedenkminute für Ottó Heinek, ehemaliger Vorsitzender der Landesvertretung der Ungarndeutschen (LdU), der im August 2018 im Alter von 58 Jahren an schwerer Krankheit verstorben war.

Danach wendete man sich den Tagungspunkten zu. Auf dem Programm der größten Tagung der deutschen Minderheiten standen zahlreiche Gesprächstermine mit hochrangigen politischen Vertretern.

Ein wichtiger Programmpunkt war die Beratung mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Prof. Dr. Bernd Fabritius. Der Bundesbeauftragte stimmte in dem Treffen ausdrücklich den Ergebnissen der AGDM-Zukunftswerkstatt zu, dass die Förderung der Jugend- und Spracharbeit die beiden wichtigsten Aufgaben in der nächsten Zukunft seien. Er ermunterte die Teilnehmer innovative Konzepte zu entwickeln. Bei der Spracharbeit gelte es die besonderen Spezifika von Deutsch als Minderheiten-Muttersprache noch stärker herauszuarbeiten, da wesentliche Unterschiede zu den Sprachvermittlungskonzepten des Deutschen als Fremdsprache bestehen würden. Hinsichtlich der Jugendarbeit rief Fabritius die Organisationen auf, junge Menschen bereits frühzeitig in der Verbandsarbeit in verantwortlichen Positionen zu integrieren, um die Kontinuität der Verbandsarbeit zu gewährleisten.

Der Beauftragte war ebenso bei Gesprächen der AGDM mit der Gruppe „Vertriebene, Aussiedler, deutsche Minderheiten“ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und den nachfolgenden Gespräch mit der Gruppenleiterin bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Maria Bering im Bundestag sowie im Auswärtigen Amt mit der dortigen Koordinatorin für Auswärtige Kulturpolitik, Heidrun Tempel, zugegen. Der Botschafter Rumäniens, Emil Hurezeanu, setzte die in den vergangenen Jahren entstandene gute Tradition eines Besuchs der AGDM in der Botschaft des Heimatlandes einer deutschen Minderheit fort und lud die Teilnehmer der AGDM-Jahrestagung zu einem Empfang in die Botschaft ein.

Im Rahmen der Jahrestagung wurde am 7. November im Collegium Hungaricum – dem Ungarischen Kulturinstitut in Berlin das Projekt „Zukunftsstrategie Deutscher Minderheiten“ und der Bericht „Gestärkt in die Zukunft - Handlungsempfehlungen für die AGDM“ von Marco Just Quiles vorgestellt. Der Ratsvorsitzende der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland, Herrn Parl. Staatssekretär a.D. und Bundesbeauftragten a.D. Hartmut Koschyk sprach das Grußwort zur Veranstaltung. Es folgten thematische Redebeiträge von Marco Just Quiles, der das Projekt wissenschaftlich betreut hatte und dem Sprecher der AGDM, Bernard Gaida. Unter den Gästen befanden sich die hessische Integrationsbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf, die Vizepräsidenten der FUEN, Herr Halit Habip Oglou und Frau Olga Martens, der Leiter der Abteilung „Dialog“ des Instituts für Auslandsbeziehungen (IfA), Herr Urban Beckmann, die Leiterin des Bereichs „Medien und Integration“ des Instituts für Auslandsbeziehungen (IfA), Frau Karoline Gil, sowie der im Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat zuständige Referatsleiter Dr. Alexander Schumacher.

Ein weiterer Höhepunkt der AGDM-Jahrestagung bildete die Teilnahme an dem Festakt aus Anlass des 30-jährigen Bestehens des Amtes des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten am 7. November 2018 in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin. Im Rahmen des Festaktes konnten auch die deutschen Minderheiten durch eine Ansprache des Sprechers der AGDM Bernard Gaidaihren Dank und ihre Anerkennung für dieses Amt aussprechen.

Die AGDM Tagung begleitete ebenso der FUEN Präsident Lorant Vincze. Er betonte die gute Arbeit der AGDM. Im Rahmen der Begegnung informierte Herr Vincze über die Zukunft der erfolgreichen Europäische Bürgerinitiative „MinoritySafePack (MSPI)“.

„Es freut uns sehr, dass wir die Gelegenheit bekamen, ganz viele und für die Zukunft der deutschen Minderheiten wichtige Themen mit einer ganzen Reihe von Bundestagsabgeordneten, mit Frau Maria Bering vom BKM und Frau Heidrun Tempel vom Auswärtigen Amt anzusprechen. Auch unser Besuch und Empfang bei der Rumänischen Botschaft war von großer Bedeutung, da wir dadurch Solidarität mit unseren Landsleuten, die in Rumänien einer Verleumdungskampagne ausgesetzt sind, zeigen konnten. Nicht weniger wichtig waren uns die Möglichkeiten, die uns die Tagung brachte, nämlich das Treffen unter uns, den Deutschen aus dem Ausland, der Erfahrungsaustausch und das Erleben der Gemeinschaft", betont Bernard Gaida, Sprecher der AGDM.

Im Rahmen der internen Sitzung sprachen und diskutierten die teilnehmenden Verbände über die Situation der deutschen Minderheiten und die Schwerpunkte ihrer Tätigkeiten. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die zukünftigen länderübergreifenden Kooperationen, die langfristige strategische Zusammenarbeit mit der Bundesregierung und den Mittlerorganisationen sowie die Leistungen der Minderheiten in ihren Heimatländern.

 

 


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