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Unter dem Titel "Unsere Regionen aktiv gestalten" organisiert die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) vom 13. bis 14. Dezember 2018 in Bozen, Südtirol, Italien, die dritte Ausgabe des Forums Europäischer Minderheitenregionen.
Wie der Titel "Unsere Regionen aktiv gestalten" bereits andeutet, wird sich das diesjährige Forum der Europäischen Minderheitenregionen auf die aktive Rolle der Minderheiten- und minderheitenfreundlichen Regionen in der EU und ihrer Gemeinschaften konzentrieren. In den letzten beiden erfolgreichen Ausgaben des Forums, 2016 und 2017, ist es der FUEN gelungen, die relevanten Interessengruppen besser zu vernetzen und an einen Tisch zu bringen, um ihre Zusammenarbeit in Gang zu setzten und gleichermaßen zu verstärken. Gleichzeitig konnten die Organisatoren aber auch die Herausforderungen erkennen, vor denen viele auf lokaler und regionaler Ebene stehen. "Viele der Minderheitengemeinschaften leben in den peripheren, weniger zugänglichen Gebieten, was oft einen anderen Ansatz erfordert, wenn es darum geht, auf ihre Bedürfnisse einzugehen", sagt Loránt Vincze, Präsident der FUEN, und fügt hinzu: "Die Entwicklung einer starken wirtschaftlichen und sozialen Perspektive ist entscheidend, wenn wir ernsthaft über den Erhal und langfristige Zukunft dieser (oft sehr kleinen) Gemeinschaften sprechen wollen."
In den Podiumsdiskussionen werden verschiedene Themen behandelt, z.B. die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen, Erfahrungen und Maßnahmen zur Entwicklungsförderungen, die zweisprachige und mehrsprachige Verwaltung sowie bewährte Praktiken im Bereich des Sprachengebrauchs. Über 50 VertreterInnen der europäischen Regionen, der EU-Institutionen, internationale ExpertenInnen und Staatsbeamter sowie der FUEN-Mitgliedsorganisationen und der Presse werden in diesem Jahr die Möglichkeit haben, am Forum der Europäischen Minderheitenregionen teilzunehmen. Eröffnet wird das Forum von Arno Kompatscher, Landeshauptmann von Südtirol und Daniel Alfreider, FUEN-Vizepräsident und Vizepräsident des Südtiroler Landtages, der sagt: "Mit der ladinischsprachigen Gemeinschaft haben wir auch eine kleine Minderheit in Südtirol vertreten, deshalb wissen wir, wie wir auf die Bedürfnisse der verschiedenen Gemeinschaften eingehen müssen".
Die Arbeit des Forums der Europäischen Minderheitenregionen basiert auf langjährigen Partnerschaften zwischen der FUEN und den verschiedenen Regionen und autonomen Gebieten, wie der Autonomen Region Trentino Südtirol, der Autonomen Provinz Bozen Südtirol, dem Land Schleswig-Holstein, dem Freistaat Sachsen, dem Land Brandenburg, dem Land Kärnten, der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien und diversen Regionen in Spanien, Frankreich, dem Westbalkan sowie Ungarn, Rumänien, Polen, der Slowakei und der Ukraine.
Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Autonomen Provinz Bozen Südtirol organisiert und vom Deutschen Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat finanziell unterstützt.
Hintergrundinformationen:
Das erste Forum der Europäischen Minderheitenregionen fand 2016 in Südtirol im Rahmen der EUROPEADA (Fußballeuropameisterschaft der autochthonen und nationalen Minderheiten) statt. Im Jahr 2017 folgte eine zweitägige Konferenz im Europäischen Ausschuss der Regionen in Brüssel mit dem Titel "Stark in den Regionen verwurzelt", bei der sich regionale VertreterInnen und MinderheitenvertreterInnen trafen, um die Rolle von Minderheitengemeinschaften und Sprachminderheiten in EU-Regionen zu diskutieren. Die Konferenzen 2016 und 2017 haben die bestehenden Beziehungen zwischen der FUEN und den Regionen gestärkt, aber auch neue Beziehungen zwischen den Minderheitenregionen geschaffen. Die autochthonen Minderheiten in Europa leben in den Regionen mit besonderen historischen, sprachlichen und kulturellen Aspekten. Die Ebene der Regionalverwaltung ist entscheidend für die Entwicklung der kollektiven Identität, den Schutz der Sprache und Kultur von Minderheiten, die Existenz und das Funktionieren der eigenen Institutionen sowie der Aufbau von Beziehungen zwischen Mehrheits- und Minderheitsbevölkerung. Verschiedene Regionen haben unterschiedliche Beziehungen zu den in ihrem Gebiet lebenden nationalen Gemeinschaften, deshalb wollen wir sie durch das Forum der Europäischen Minderheitenregionen stärker miteinander verbinden.