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Die FUEN verurteilt strengstens das Verhalten griechischer Autoritäten und drücken ihre volle Unterstützung dem gewählten Mufti von Xanthi Ahmet Mete und dem gewählten Mufti von Komotini İbrahim Şerif.
Die FUEN ist tief besorgt darüber, dass juristische Untersuchungen gegen Repräsentanten der Türkischen Gemeinschaft in Westthrakien offenbarten, dass sie sich mit politischer Einschüchterung und Druck konfrontiert sehen. Die FUEN wurde von den Repräsentanten der türkischen Gemeinschaft darüber informiert, dass der gewählte Mufti von Xanthi Ahmet Mete sich vor Gericht der widerrechtlichen Aneignung des Büros des Muftis in Thessaloniki am 20. Juni 2017 verantworten muss. Ebenfalls verklagt die Staatsanwaltschaft den gewählten Mufti von Komotini İbrahim Şerif wegen der widerrechtliche Aneignung des Büros des Muftis.
Ein junger Mensch, der der türkischen Gemeinschaft angehörte, starb während eines Einsatzes innerhalb seines Militärdiensts in der griechischen Armee. Bei der Beerdiungszeremonie im Dorf Glafki (Gökçepınar) am 14. Juli 2016 wollte der ernannte Mufti von Xanthi, der nicht von den Mitgliedern der türkischen Gemeinschaft anerkannt wird, das Gebet für den Verstorbenen sprechen. Jedoch stoß er auf starken Widerspruch der lokalen Gemeinschaft. Die Menschen, die an der Beerdigung teilnahmen, wollten, dass der von ihnen gewählte Mufti von Xanthi Ahmet Mete das Gebet für den verstorbenen jungen Menschen spricht. Der Mufti, der vom Staat ernannt wurde, verließ daraufhin die Beerdigung. Die Staatsanwaltschaft in Xanthi verklagte Ahmet Mete sowie den Imam von Glafki (Gökçepınar) für ihre Vorgehensweisen auf der Beerdigung.
Am 16. März 2017 nach Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde der gewählte Mufti von Komotini İbrahim Şerif zum Polizeipräsidium vorgeladen, um seine Gerichtsakte entgegenzunehmen. Er wird beschuldigt, sich das Büro des Muftis in Komotini widerrechtlich angeeignet zu haben.
Wir bedauern, dass das Recht der türkischen Gemeinschaft in Westthrakien seine eigenen religiösen Führer, den Muftis, selbst zu wählen, widerrechtlich von der griechischen Regierung in Form der staatlichen Ernennung des Muftis seit 1990 angeeignet wurde. Die Mitglieder der türkischen Gemeinschaft lehnen die ernannten Muftis ab und wählen ihre Muftis als ihre religiösen Führer in Komotini und Xanthi selbst. Allerdings erkennt der griechische Staat die von der türkischen Gemeinschaft gewählten Muftis nicht an. Sie wurden in der Vergangenheit strafrechtlich verfolgt und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wegen der unrechtmäßigen Verwendung von religiösen Symbolen.
Die Ernennung der Muftis durch den griechischen Staat ist ein deutlicher Eingriff in die religiöse Autonomie der türkischen Gemeinschaft, die durch internationale Vereinbarungen gewährt wird. Dieser Versuch, die türkische Gemeinschaft in Westthrakien durch die Dualität eines gewählten und eines ernannten Muftis zu spalten, ist Teil der Politik der griechischen Regierung. Sie zielen darauf ab, die religiöse Führung zu kontrollieren, um somit die eigene Kontrolle über die gesamte Gemeinschaft zu verstärken.
Die FUEN erinnert daran, dass die Orthodoxe Kirche, als vorwiegende Religion, der Zentralvorstand der Jüdischen Gemeinschaft oder die Katholische und Protestantische Kirche frei darin sind, ihre eigenen religiösen Führer in Griechenland zu bestimmen.
Die FUEN bittet die griechischen Autoritäten darum, keinesfalls die bestehende Autonomie der türkischen Gemeinschaft zu verringern, entsprechend dem Athener Vertrag von 1913 und seinem dritten Protokoll. Die FUEN verurteilt die Vorgehensweise der griechischen Autoritäten und drückt seine vollste Unterstützung für den gewählten Mufti von Xanthi Ahmet Mete und den gewählten Mufti von Komotini Ibrahim Serif aus. In großer Solidarität mit der türkischen Gemeinschaft wird die FUEN damit fortfahren den Fall von Ahmet Mete und İbrahim Şerif zu beobachten. Außerdem erwägt sie, eine Delegation als Beobachter zu den Prozessen zu schicken.
Foto oben: Der gewählte Mufti von Komotini İbrahim Şerif
Foto unten: Der gewählte Mufti von Xanthi Ahmet Mete