- - Die FUEN debattiert im polnischen Breslau/Wrocław über die Rolle der Minderheiten in Europa und wählt ein neues Präsidium
In der europäischen Kulturhauptstadt Breslau/Wrocław findet vom 18. bis 22. Mai der Jahreskongress der Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (Federal Union of European Nationalities, kurz: FUEN) statt. Auf der Kongress-Agenda des größten Dachverbandes der autochthonen, alteingesessenen Minderheiten in Europa stehen unter anderem die Situation der 13 Minderheiten in Polen – darunter die deutsche Minderheit –, die gegenwärtige Krisensituation in Europa mit der Flüchtlingsthematik sowie die Rolle der Minderheiten zur Bewältigung von Konflikten. Auf der Delegiertenversammlung wählen die Teilnehmer am 21. Mai auch ein neues FUEN-Präsidium. Hauptrednerin auf dem Jahreskongress ist Astrid Thors, Hohe Kommissarin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) für Nationale Minderheiten.
„Wir erwarten einen spannenden Kongress, auf dem jeder unser Mitglieder sich mit seiner Meinung und seinen Fragen in die Diskussion einbringen können wird. Fragen von Re-Nationalisierung, Aufbau von Grenzen in Europa, Flüchtlings- und Migrationspolitik sowie weltweiter Friedenspolitik sind für uns alle von Bedeutung“, erklärte FUEN Präsident Hans Heinrich Hansen kurz vor Beginn des Jahreskongresses, den die FUEN in Zusammenarbeit mit dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), der Dachorganisation der deutschen Minderheit in Polen, veranstaltet.
Die FUEN, die die Interessen dieser europäischen Minderheiten auf regionaler, nationaler und insbesondere auf europäischer Ebene vertritt, hat im Jahr des deutschen OSZE-Vorsitzes ein eigenes Maßnahmenprogramm entwickelt, das sich unter anderem der Situation der Minderheiten in der Ukraine, auf dem Baltikum und in Kasachstan widmet. Die Teilnahme der Hohen Kommissarin Astrid Thors unterstreicht die Bedeutung der FUEN und der Zusammenarbeit zwischen OSZE und FUEN. „Wir sind froh, dass wir die Hohe Kommissarin gewinnen konnten, ihre Erfahrungen und Gedanken über den Minderheitenschutz in Europa mit uns zu teilen. Die OSZE ist nicht zuletzt deshalb die Partnerin der FUEN, weil sie sich sowohl um Sicherheit als auch um Menschenrechte kümmert“, so Hans Heinrich Hansen.
Für den letzten Kongresstag ist die Wahl eines neuen Präsidiums vorgesehen. FUEN-Präsident Hans Heinrich Hansen wird nach neunjähriger Tätigkeit als Präsident seine erfolgreiche Amtszeit beenden und steht nicht mehr zur Wahl. Um seine Nachfolge bewerben sich die bisherigen Vizepräsidenten Loránt Vincze, internationaler Sekretär der Demokratischen Allianz der Ungarn in Rumänien (Romániai Magyar Demokrata Szövetség, kurz: RMDSZ) und Dieter Paul Küssner, vom Sydslesvigsk Forening (SSF), der dänischen Minderheit in Deutschland.
Für die Ämter der bis zu sechs Vizepräsidenten bewerben sich insgesamt sieben Kandidaten: Olga Martens, Internationaler Verband der Deutschen Kultur (IVDK), Daniel Alfreider, Südtiroler Volkspartei (SVP), Bernhard Ziesch, Domowina- Zwjazk Łužiskich Serbow z. t., Halit Habipoglu, Föderation der West Thrakien Türken in Europa (ABTTF), Koloman Brenner, Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LDU), Gösta Toft, Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN), Bernard Gaida, Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), Lorant Vincze, Romániai Magyar Demokrata Szövetség (RMDSZ) und Dieter Paul Küssner, Sydsleswigsk Forening (SSF). Das neue Präsidium wird für eine dreijährige Legislaturperiode gewählt. Wahl- und stimmberechtigt sind alle ordentlichen und assoziierten Mitglieder. In Breslau/Wroclaw gewählt werden darüber hinaus die Revisoren und die Mitglieder des europäischen Dialogforums, die sich unter anderem um den regelmäßigen Austausch mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments kümmern.
Über die FUEN
Die FUEN vertritt die Interessen dieser europäischen Minderheiten auf regionaler, nationaler und insbesondere auf europäischer Ebene. Mit über 90 Mitgliedsorganisationen in 32 europäischen Ländern ist sie der größte Dachverband der autochthonen, nationalen Volksgruppen in Europa. Die FUEN setzt sich für den Erhalt und die Förderung der Identität, Sprache, Kultur, Rechte und Einzigartigkeit der europäischen Minderheiten ein. Sie ist ihre Sprecherin bei den Internationalen Organisationen, insbesondere bei der Europäischen Union und dem Europarat sowie bei der UNO und der OSZE. Gegründet wurde die FUEN 1949 in Paris, heute hat sie drei Standorte: in Flensburg, Berlin und Brüssel.
Weitere Informationen unter www.fuen.org.
Ansprechpartner:
FUEN: Susann Schenk (Generalsekretärin), E-Mail: info@fuen.org, Tel.: + 49 461 128 55.