Stark in den Regionen verwurzelt - FUEN Konferenz beginnt am Donnerstag in Brüssel-

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Die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) veranstaltet vom 30. November - 1.Dezember eine zweitägige Konferenz in Brüssel zu dem Thema Minderheitengemeinden und Sprachminderheiten in den Regionen der EU. Gastgeber ist der Europäische Ausschuss der Regionen.

Seit einigen Jahren verfolgt die FUEN das Ziel, ein Forum für minderheitenunterstützende Regionen und Minderheitenregionen zu gründen. Die Veranstaltung, die den Titel „Stark in den Regionen verwurzelt“ trägt, ist die Eröffnungskonferenz. Das Forum zielt primär darauf ab, die Aufmerksamkeit der Union für die Belange der Minderheiten in einigen europäischen Regionen zu erwecken, über die Bedeutung des Regionalismus in Bezug auf die Vertretung und Teilnahme der Minderheiten zu sprechen, Kooperationen der Minderheitenregionen zu fördern und auszubauen und somit bi- und multilaterale Partnerschaften zu unterstützen (besonders in den Grenzregionen). Innerhalb des Forums europäischer Minderheitenregionen können Fallstudien zu den Bereichen Sprachgebrauch, kulturelle und ökonomische Entwicklung, Autonomie, Minderheiten als lokale Mehrheitsbevölkerung, gleiche Chancen und Möglichkeiten für interregionale Kooperationen vorgestellt werden.

Die autochthonen Minderheiten in Europa leben in gut definierten Bereichen, also in Regionen mit besonderen historischen, sprachlichen und kulturellen Aspekten. Diese Verwaltungsebene ist kritisch für die Entwicklung der kollektiven Identität, dem Schutz der Sprache und der Kultur von Minderheiten, die Existenz und das Funktionieren der eigenen Institutionen sowie die Entwicklung der Beziehungen zwischen Mehrheit und Minderheit. Verschiedene Regionen haben unterschiedliche Beziehungen mit nationalen Gemeinden, die auf ihrem Gebiet leben.  Deswegen ist es besonders wichtig, die regionalen Beziehungen, die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch zu fördern. Die Beziehungen zwischen den ethnischen Gruppen spiegeln sich in der ökonomischen und infrastrukturellen Zusammenarbeit der Regionen wieder.

Das Fundament bilden die langjährigen Partnerschaften zwischen der FUEN und vielen Regionen und autonomen Gebieten, u.a. Schleswig-Holstein, Sachsen, Brandenburg, Südtirol, die deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien, Kärnten, darüber hinaus auch Regionen in Spanien und Frankreich, die westlichen Balkanstaaten sowie Zentralosteuropa: Ungarn, Rumänien, Slowakei, Polen, Ukraine. Die wertvollen Erfahrungen, die innerhalb der Zusammenarbeit gesammelt wurden, sollten geteilt werden.

Die Rolle der Minderheitenregionen könnte noch nie so wichtig gewesen sein wie im Moment, da zur Zeit das wichtigste Projekt der FUEN, die europäische Bürgerinitiative Minority SafePack (MSPI), durchgeführt wird. Eines der Ziele der MSPI ist es die regionale Kohäsionspolitik der EU zu ändern, damit regionale Förderprogramme auch den Minderheitenfaktor einiger Regionen berücksichtigen, in dem sie für die Vielfalt von Sprachen und Kulturen wirbt.

Die Konferenz wird von Loránt VINCZE, Präsident der FUEN, eröffnet. Herwig VAN STAA, Landeshauptmann Tirols (Österreich), Oliver PAASCH, Ministerpräsident der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen, Peter KAISER, Mitglied des Europarates, Landeshauptmann Kärntens (Österreich) werden die Veranstaltung bereichern. Beendet wird die Konferenz von Karl-Heinz LAMBERTZ, Mitglied des Bürgerausschusses der MSPI, Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen.

Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Hauptpartner dem Europäischen Ausschusses der Regionen in Brüssel organisiert. Der Ausschuss der Regionen ist die sub-nationalen Autorität und die direkte Stimme innerhalb des institutionellen Rahmenwerks der EU. Das Projekt der FUEN wird von dem deutschen Bundesministerium des Innern unterstützt.



Das Programm der Konferenz:

Donnerstag, 30. November (Europäischer Ausschuss der Regionen, Raum JDE 52)

15 - 15.10

Begrüßungsansprache Loránt VINCZE, Präsident der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN)

15.10 – 16.30 Erste Paneldiskussion: Mehrwert – der Beitrag der Minderheitengemeinden zur sozialen und ökonomischen Entwicklung der Europäischen Union

Keynote: Anna MAGYAR, Vizepräsidentin des Csongrád Kreisrats (Ungarn),

Moderator: Johan HÄGGMAN, Expert in Mehrsprachigkeit,

Panelisten:
Mikel Irujo AMEZAGA, AdR-Delegierte, Navarra Region (Spanien),
Csaba BORBOLY, AdR-Delegierte, Präsident des Harghita Kreisrats (Rumänien),
Jens A. CHRISTIANSEN, Vorsitzender des Europäischen Dialogforums (Dänische Minderheit in Deutschland),
Dr Davide ZAFFI, Vorstandsmitglied, SENCE - Gesellschaft zur Förderung nationaler Gemeinschaften in Europa

16.45 – 18.00 Diskussion der minderheitenunterstützenden Regionen und Minderheitenregionen

Einleitende Bemerkungen: Csaba SÓGOR, Mitglied des Europäischen Parlaments (Rumänien), Moderator: Loránt VINCZE, Präsident der FUEN, Beitrag der Teilnehmer aus/von: Brandenburg, Burgenland, Kärnten, Nordschleswig-    Region,    Ostbelgien, Schleswig-Holstein, Südtirol, Siebenbürgen, Süd-Slowakien,     Opole Region, Ungarn, etc.    


Freitag, 1.Dezember 2017 (Europäischer Ausschuss der Regionen, Raum JDE 63)

10.00 – 11.15 Zweite Podiumsdiskussion: Verankert im Heimatland – Regionale Identitäten stärken die territoriale Zusammenarbeit und die soziale Entwicklung   

Keynote: Dr. Herwig VAN STAA, AdR-Delegierte, Landtagspräsident, Tirol (Österreich),
Moderator: Dieter Paul Küssner, FUEN Vizepräsident (Dänische Minderheit in Deutschland),
Panelisten:
Oliver PAASCH, Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens,
Peter KAISER, AdR-Delegierte, Landeshauptmann von Kärnten (Österreich),
Johannes CALLSEN, Beauftragter des Ministerpräsidenten in Angelegenheiten nationaler Minderheiten und Volksgruppen, Grenzlandarbeit und Niederdeutsch in Schleswig-Holstein (Deutschland),
Roman KOLEK, Vize-Marschall, Opole Region (Polen)    

11.30 – 12.30    Dritte Podiumsdiskussion: Neuausrichtung der Prioritäten –  die Rolle der Minderheitengemeinschaften und Sprachminderheiten innerhalb des demographischen Wandels, der Gestaltung von Regionalpolitik und grenzüberschreitender Zusammenarbeit

Panelisten:
Aleksandra PIVEC, Staatsekretär für Auslandsslowenen der Republik Slowenien,
Iuliu WINKLER, Mitglied des Europäischen Parlaments (Rumänien),
David STATNIK, Präsident des Domowina Bund Lausitzer Sorben e.V., (Sorbische Minderheit in Deutschland),
Tove H. MALLOY, Direktorin des ECMI – European Centre for Minority Issues

12.30-13.00 Schlussrede: Karl-Heinz LAMBERTZ, Mitglied des Bürgerkomitees der Minority SafePack Initiative, Präsident des Europäischen Ausschuss der Regionen (AdR)


*Das Projekt wurde vom Bundesministerium des Innern unterstützt und mit Mitteln der Bundesrepublik Deutschland gefördert.


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