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Vier ehemalige Präsidenten und der amtierende Präsident sprachen auf dem Jubiläumskongress der Organisation in Pezinok, Slowakei, über die Geschichte und die Entwicklung der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten. Die FUEN feiert in diesem Jahr 70 Jahre Engagement zur Verteidigung und Förderung von Minderheitenrechten.
Dr. Reginald Vospernik, Kärntner Slowene, FUEN Präsident zwischen 1982 und 1986, erinnerte daran, dass trotz der Organisation wichtiger Kongresse der Dachverband während seiner Präsidentschaft mit Schwierigkeiten wie Geldknappheit, Kommunikations- oder Reiseschwierigkeiten konfrontiert war. Damals gab es kein Internet, und ihm wurde die Einreise in einige Länder verweigert. "Jetzt haben wir ein vereintes Europa, und es ist unvorstellbar, dass so etwas heute passieren könnte", erklärte Herr Vospernik.
Universitätsprofessor Dr. Christoph Pan aus Südtirol, FUEN Präsident von 1990 bis 1994, sprach über die Situation in Europa als er die Präsidentschaft übernahm. "Das war zur Zeit des Endes des Kalten Krieges, als Europa geteilt wurde. Nach dem Fall der Berliner Mauer begannen wir darüber zu diskutieren, welche Chancen dieses Ereignis für die Minderheiten mit sich brachte. Wir haben über die Möglichkeit nachgedacht, die Minderheiten in die Entscheidungen, die sie betreffen, einzubeziehen. Wir begannen, einen Vorschlag über die Rechte der Nationalitäten auszuarbeiten, der Themen wie Selbstbestimmung beinhaltete", erzählte Herr Pan dem Publikum. Während seiner Präsidentschaft waren die Anliegen der Minderheiten wieder auf dem Tisch, und die Organisation schaffte es, ihrer Stimme Gehör zu verschaffen.
Romedi Arquint, rätoromanischer Präsident der FUEN zwischen 1996 und 2007, betonte, dass die Forderungen der Minderheiten vielfältig und ihr Schutz überaus wichtig sei. "Wir glauben, dass die einsprachigen Bürger in gewisser Weise beeinträchtigt sind, weil ihnen bestimmte Fähigkeiten fehlen", sagte er und erinnerte an die Arbeit der FUEN, die sie in Osteuropa geleistet hat und an die Arbeit seines Vorgängers Christoph Pan anschloss.
Professor Hans Heinrich Hansen, Deutscher in Dänemark, war von 2007 bis 2016 im Amt. Während seiner Präsidentschaft wurde die Minority SafePack Initiative gestartet. "Wir hatten gehofft, dass die europäischen Institutionen uns helfen würden, aber sie haben uns abgewiesen, so dass wir vor dem Europäischen Gerichtshof landeten", sagte der ehemalige FUEN Präsident. Er glaubt, dass die Ziele der MSPI und damit der FUEN nur durch einen gegenseitigen Dialog zwischen Minderheiten und Mehrheiten erreicht werden können.
Loránt Vincze, der amtierende Präsident, sprach über den Weg, der vor der Organisation lag. Die wichtigste Aufgabe derzeit ist es, die Minority SafePack Initiative zum Erfolg zu führen. "Ich erinnere mich, dass in den 90er Jahren in Rumänien, nach dem Fall der Berliner Mauer, die Grenzen geöffnet wurden. In diesem Moment, als uns der FUEN Präsident besuchte, wurde uns klar: Es gibt andere Minderheiten in Europa, und wir können zusammenarbeiten, um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen. Wir glauben, dass die Minority SafePack Initiative erfolgreich sein wird, da sie von der EVP, den Sozialisten, den Liberalen sowie den Grünen unterstützt wird. Darüber hinaus haben wir von mehreren politischen Parteien positive Rückmeldungen erhalten", schloss Herr Vincze.