Der Freitag stand ganz im Zeichen der Friesen auf dem FUEN-Kongress 2018

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Eine der Aufgaben des FUEN-Jahreskongresses ist es, den Teilnehmern die Gegebenheiten vor Ort zu präsentieren und deshalb reist er jedes Jahr in eine neue Minderheitenregion. Auch in Leeuwarden/Ljouwert war dies nicht anders: Am Freitag haben die lokalen Veranstalter einen ganzen Tag der Region Fryslân gewidmet und für die 230 Delegierten und Gäste aus mehr als 30 Ländern vorbereitet.

Während des offiziellen Kongressprogramms lernten die Teilnehmer die Geschichte von Fryslân, die Friesen und ihre schöne Sprache kennen.

In ihrer Begrüßungsrede sagte Sietske Poepjes, die für die friesische Sprache und Kultur zuständige Regionalministerin, die Niederlande seien eines der ersten Länder, die die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen ratifiziert hätten. Und obwohl durch die Ratifizierung viel gewonnen wurde, sind noch einige Anforderungen zu erfüllen: zum Beispiel fehlt die Berufsausbildung in Friesisch. "Die Minority SafePack Initiative in konkrete Politik zu verwandeln, wird nicht von selbst geschehen. Gemeinsam können wir der EU zeigen, wie wichtig dieses Thema für uns ist", sagte Sietske Poepjes in ihrem Amt als Vorsitzende des Netzwerks zur Förderung der linguistischen Vielfalt (NPLD).

Der Direktor von Leeuwarden/Ljouwert Kulturhauptstadt Europas 2018, Oeds Westerhof, beschrieb das einjährige Programm mit dem Wort „Mienskip“, was in etwa so viel bedeutet wie Zusammenarbeit, was seiner Meinung nach zu der am stärksten bottom-up- organisierten Europäischen Kulturhauptstädte führte. In Zahlen bedeutet dies, dass mehr als 5% der Einwohner von Leeuwarden/Ljouwert aktiv am Programm teilnehmen. Sie organisieren im Jahr 2018 mehr als 400 Veranstaltungen mit einem überwältigenden öffentlichen Interesse: 75% der Tickets für die für dieses Jahr geplanten Veranstaltungen sind bereits verkauft.

Wichtige friesische Kultur- und Sprachorganisationen und Institutionen wie das Projekt Lan fân Taal zur Mehrsprachigkeit, die Dingtiid Official Organisation für die Friesische Sprache und das Mercator European Research Center on Multilingualism and Language Learning stellten sich und ihre Projekte vor. Auch die friesischen Institutionen Taalsintrum Fryslân, der Rat der Friesischen Bewegung und der Sender Omrop Fryslân präsentierten sich.

Die sprachliche Gleichberechtigung war eines der Hauptthemen des Tages in der Diskussion um praktische Ansätze zur Stärkung von Minderheitensprachen unter Beteiligung von Goffe Jensma, Direktor für Mehrsprachigkeit und Minderheiten an der Universität Groningen, Joana Duarte, Forscherin für Mehrsprachigkeit und Bildung an der Fryske Akademy und Alexander Riemersma, Lektor für Friesisch und Mehrsprachigkeit an der Universität Stenden. Im Fokus stand die Verwendung der friesischen Sprache im Unterricht vom Kindergarten bis zur Universität. Wir haben gelernt, dass das Konzept der dreisprachigen Schulen, in denen die Schüler von klein auf Niederländisch, Friesisch und Englisch lernen, sehr vielversprechende Ergebnisse bringt.

Nach dem offiziellen Programm wurden die Teilnehmer vom Ried fan de Fryske Beweging zu einem Kulturbesuch in Leeuwarden/Ljouwert eingeladen. Um die erfinderische Art und Weise kennenzulernen, wie Lan fân Taal die Sprachen der Welt präsentiert, auf den berühmten schiefen Turm Oldehove, das Wahrzeichen der Stadt, zu klettern oder das Fries Museum zu besuchen. Der Friesische Tag des FUEN-Kongresses wurde mit einem traditionellen Abendessen in der Provinz abgeschlossen.

 


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