FUEN auf dem Treffen des Europäischen Parlaments über die sprachliche Gleichberechtigung im digitalen Zeitalter

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Am Dienstag, den 10. Januar, nahm die FUEN an einem Treffen im Europäischen Parlament teil, in dem diskutiert wurde, wie Sprachtechnologien genutzt werden können, um Herausforderungen zu bewältigen und gleichermaßen Möglichkeiten in Europa im Feld der Mehrsprachigkeit und der Sprachenvielfalt zu schaffen.

Forschungen aus verschiedenen Feldern skizzieren die schnelle Entwicklung der Sprachtechnologien, automatisierten Übersetzungen, Spracherkennung und wie sie dabei helfen können, Sprachbarrieren zwischen den verschiedenen Sprachgemeinschafen in Europa zu überwinden. 

Die Entwicklung des Internets und der neuen Medien hätten zu einem „zweiten Gutenberg-Effekt“ geführt, sagte Andrejs Vasilijevs. Mit ihnen sei ein enormer Aufschwung in der Informationsverfügbarkeit und der Kommunikationsmöglichkeiten gekommen, der an den Aufschwung der Buchindustrie durch die Erfindung der Buchpresse von Gutenberg im 15. Jahrhundert erinnere. Jedoch sind die meisten Informationen allein in großen hegemonialen Sprachen zugänglich. 

Kleinere Sprachen sehen sich mit dem Risiko konfrontiert, digital auszusterben. Die Menge an Inhalten, die in ihrer Sprache veröffentlicht ist, ist deutlich geringer. Aus diesem Grund verwendenn Sprechende eine andere, größere Sprache, um an diese Informationen heranzukommen. Sobald Sprecher nicht mehr ihre eigene Muttersprache in einem spezifischen Bereich verwenden, sei die Sprache verlorenes Terrain. Dies hat bedeutende soziale und politische Auswirkungen. Laut einer Umfrage des Eurobarometer sprechen nur 46 % aller Europäer ihre Muttersprache. 62% der Europäer sprechen nicht ausreichend Englisch, um eine Konversation zu führen. Diese Menschen laufen Gefahr, ausgeschlossen zu werden. Die soziale Gerechtigkeit wird dadurch gefährdet. 

Sprachtechnologien können aus diesem Grund eine Lösung sein, um dieser Ausgrenzung entgegenzuwirken. Des Weiteren kann mit ihrer Hilfe ein Aufschwung im europäischen digitalen Binnenmarkt stattfinden, da sie es erleichtern, Geschäfte zwischen unterschiedlichen Sprachgemeinschaften zu machen. Gemäß Georg Rehm von META-NET, sei allein für das Englische die Situation gut bezüglich der Verfügbarkeit von Daten, Spracherkennung, Textanalytik und automatisierter Übersetzung. Für die französische, spanische, deutsche und einiger anderer größerer europäischen Sprachen sei die Situation meist bescheiden. Während sie für alle anderen europäischen Sprachen fragmentarisch bis schwach sei. Die meisten Sprachen, einschließlich der kleineren Staatssprachen und Minderheitensprachen, sähen sich mit ihrem digitalen Aussterben konfrontiert, solange nichts dagegen getan würde. 

Die meisten sprachtechnologischen Lösungen würden erhebliche Investitionen erfordern, z.B. benötigen selbstlernende Technologien große Datenbank mit Sprachinformationen, bevor sie eine Qualität erreichen, um eine ernstzunehmende Alternative zur menschlichen Übersetzung darzustellen. Das Gute sei, dass Technologien unter Sprachen geteilt werden können.  Dafür würden Langzeitprogramme gebraucht werden, die es Wissenschaftlern erlauben würden, grundlegend über Sprachtechnologien zu forschen. Dies war das hauptsächliche Anliegen der Forscher, dass sie den Mitgliedern des Europäischen Parlaments vorbringen wollten. 

Das Treffen wurde von dem Science and Technology Options Assessment Komitee organisiert. Der Ausschuss des Europäischen Parlaments versorgt Komitees und andere parlamentarische Organe mit unabhängigen, qualitativ hochwertigen und wissenschaftlich objektiven Studien und Informationen, damit sie den Einfluss auf das mögliche Vorstellen oder Promoten neuer Technologien besser beurteilen können. Das STOA Komitee identifiziert die Möglichkeiten für die beste Vorgehensweise. Sie organisieren Foren in denen Politkern, Repräsentanten der wissenschaftlichen Gemeinschaften und der Gesellschaft insgesamt, diskutieren und vergleichen wissenschaftliche und technologische Entwicklungen von politischer Relevanz für die zivile Gesellschaft.  


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