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Hunderte Rumänen brachen in einen ungarischen Soldatenfriedhof im Úz-Tal (rumänisch: Valea Uzului), einem siebenbürgischen Dorf, am 6. Juni 2019 ein, um Kränze an die illegal errichteten Steinkreuze rumänischer Kriegshelden zu legen, die angeblich auf einem ungarisch-österreichischen Militärfriedhof im Ersten Weltkrieg lagen. Die gewalttätige Menge durchbrach den Polizeikordon und die Menschenkette aus Mitgliedern der ungarischen Gemeinschaft, die sich friedlich versammelten, um den Friedhof zu schützen. Die Menge riss das Tor nieder und brach in den Friedhof ein, um eine Gedenkfeier zu halten, während sie mehrere der ungarischen Gräber zerstörten, provokanten Gesängen nachgingen und Steine auf die anwesenden Ungarn warfen.
Der Friedhof im Úz-Tal, auf dem gefallene Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkriegs liegen, wurde 1917 von Österreichern und Ungarn errichtet. Er gehört zum mehrheitlich ungarischen siebenbürgischen Dorf Csíkszentmárton/Sânmartin Ciuc im Kreis Hargita/Harghita. Der Rat von Dormănești/Dormánfalva, einer Stadt im Komitat Bacău/Bákó, hat im April 2019 auf dem Friedhof illegal Betonkreuze sowie ein Denkmal für rumänische Kriegshelden errichtet.
Trotz aller zuständigen rumänischen Behörden, die die vom Rat von Dormănești/Dormánfalva ergriffenen Maßnahmen für illegal erklären, sowie der Tatsache, dass der Friedhof legal versiegelt wurde, kündigte der Gemeinderat die Einweihung des rumänischen Kriegsdenkmals für den 6. Juni an. Ungarn versammelten sich auf dem Friedhof, hielten sich gegenseitig die Hände und beteten, um die rumänischen Menge am Zugang zum Friedhof zu hindern. Auch die Gendarmerie wurde gerufen. Dennoch gelang es der rumänischen Menge auf den Friedhof zu gelangen.
FUEN verurteilt aufs Schärfste die Gewalt der Menschenmenge, die sie als Versuch betrachtet, einen ethnischen Konflikt anzustiften in einer Region, die nach dem Regimewechsel bereits interethnische Gewalt erlebt hat. FUEN ist der Ansicht, dass dieser Vorfall die interethnischen Beziehungen und die geopolitische Stabilität in Rumänien gefährdet. Eine Eskalation der gegenwärtigen Situation sollte vermieden werden.
FUEN betrachtet diesen Vorfall als Verletzung der Minderheitenrechte und fordert die rumänische Regierung auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das kulturelle Erbe und die Symbole der Minderheiten zu schützen und eine zufriedenstellende Lösung für den gegenwärtigen Konflikt zu finden.
Des Weiteren fordert die FUEN die Vereinten Nationen, die OSZE, den Europarat und die Europäische Union auf, sich für die Achtung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Minderheitenrechten in Rumänien einzusetzen.
Unter diesem Link finden Sie ein kurzes Video, das gestern vor Ort vom rumänischen Nachrichtenportal Hotnews gemacht wurde