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FUEN Vizepräsident Gösta Toft nahm an einem Workshop des CODES-Projekt an der Europa-Universität Flensburg am Montag, den 29.10.2018, teil. Das internationale Forschungsprojekt mit dem vollständigen Titel „Competences for Communication, Cultural Diversity and Solidarity“ untersucht, welche Fähigkeiten es braucht, um jemanden eine interkulturelle Kompetenz zu sprechen zu können. Das Ziel ist es, einen Zusatzstudiengang zu erarbeiten, in dem interkulturelles Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen vermittelt werden.
Bei dem moderierten Expertengespräch ging es darum, gemeinsam mit den anwesenden Experten aus ihren Erfahrungen Fähigkeiten herauszuarbeiten, die sie in ihrem Leben als wichtig für eine Zusammenarbeit auf interkultureller Ebene verstanden. Neben Gösta Toft handelte es sich bei den teilnehmenden Experten um Dana Popescou, Verantwortliche des CODES-Projekts, Dr. Zora Popova vom European Centre for Minority Issues sowie Dr. Maria Schwab vom Interdisciplinary Centre for European Studies an der Europa-Universität Flensburg.
Die Forschenden haben bereits folgende sechs Wissensgebiete ausfindig gemacht, die zur Diskussion standen: Kommunikation und kulturelle Vielfalt, Kultur und Gesellschaft, Partizipation und politische Kultur, Geschichte und Geografie der Migration, Recht und Gesetzgebung in interkultureller Welt und Organisationskulturen.
Dr. Popova sprach der interkulturellen Kommunikation eine wichtige Rolle zu. Die öffentlich kommunizierte Fremdwahrnehmung kultureller Gemeinschaften, die sich meist in Form von Stereotypen äußern, führe bei einigen zu einer Beeinflussung der Selbstwahrnehmung. Ihr Vorschlag ist es, eine Art Handbuch, Leitfaden zur interkulturellen Kommunikation zu entwickeln.
FUEN Vizepräsident Gösta Toft hob besonders die Bedeutung der politischen Partizipation hervor. Nicht in jeder Region wird der autochthonen nationalen Minderheit das Recht zugesprochen, an dem politischen Diskurs teilzuhaben. Um dagegen vorzugehen, haben eine Millionen Europäer die Europäische Bürgerinitative Minority SafePack unterschrieben und sich somit für eine Verbesserung der Minderheitenrechte auf europäischer Ebene ausgesprochen. Des Weiteren merkte Toft an, wenn man sich mit Diversität beschäftige, müsse man auch auf die Grenzen schauen. Wo sind die Grenzen der Diversität und der Akzeptanz? Wo hört Integration auf und wo fängt Assimilation an? In der Forderung nach Diversität und gleichzeitig sozialer Gleichheit liege ein Widerspruch, den es sich zu nähern gilt.
Am Ende wurde deutlich, dass die Themen Interkulturalität sowie kulturelle Diversität aus vielen unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden können.
Im Mai nächsten Jahres ist das erste Treffen der teilnehmenden Studierenden von den verschiedenen Universitäten in Flensburg geplant, zu dem die FUEN eingeladen wurde.