Loránt Vincze: Eine reife Union bedeutet eine verantwortliche Union für ihre Minderheiten

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FUEN-Präsident Loránt Vincze nahm an der jährlichen Minderheitenkonferenz der Dr. György Bernády Kulturstiftung am Freitag (30. September) in Târgu Mureş / Marosvásárhely / Neumarkt, Rumänien teil.

Das Seminar über "Transilvanismus und nationale Gemeinschaften - in Theorie und Praxis" versammelte in diesem Jahr Vertreter mehrerer Minderheitenorganisationen aus Rumänien, einschließlich der ungarischen, deutschen, Roma, jüdischen, ukrainischen, ruthenischen, tatarischen und ungarisch-armenischen Gemeinde sowie Vertreter der rumänischen Regierung, mehrere Politiker, Historiker und NGOs für Minderheitenrechte. Veranstaltet wurde diese Konferenz, die seit 1999 organisiert wird, von MP László Borbély, um Minderheitenthemen und ein besseres Verständnis zwischen Minderheiten und Mehrheit zu fördern.

In seinem Vortrag über Minderheitenschutz in Europa sagte der FUEN-Präsident: "Es gibt einige verpasste historische Momente, sowohl in der rumänischen, wie auch in der europäischen Geschichte, in denen die interethnischen Beziehungen und die Rechte der Volksgruppen hätten angesprochen und gelöst werden können, was aber leider nicht der Fall war. Heute sind wir sozusagen verdammt, immer wieder Korrekturen auf dem Weg dahin vorzunehmen. Nach dem Untergang des Kommunismus in Rumänien gab es keinen politischen Willen, um eine starke Autonomie für die Gemeinden aufzubauen oder zumindest eine Chance auf einen Dialog über kollektive Rechte zu haben, deswegen wurde es höchste Zeit, dass wir uns in diese Richtung bewegen."

Seiner Meinung nach, ist dasselbe mit der Europäischen Union passiert: Minderheitenschutz wurde kein Thema, über das sich alle verhandelnden Parteien einig waren. Im Ergebnis verblieben 60 Millionen Menschen, jeder siebte europäische Bürger, ohne einen ausreichenden Schutz, besonders in Bezug auf Identität, Muttersprache und Kultur.

Herr Vincze machte deutlich: "Wir könnten von einer reifen EU sprechen, wenn die EU in der Lage ist, ihre ethnischen Minderheiten nicht nur zu schätzen, sondern zudem diesen europäische Wert auch zu schützen. Der gemeinsame Wunsch jeder Minderheit, von Osten nach Westen, von Norden nach Süde, ist es, den Assimilierungsprozess zu stoppen und den demografischen Verlust umzukehren.“

Der Präsident der FUEN fügte auch hinzu, dass die aktuelle europäische Agenda eventuell dem Minderheitenschutz nicht erlaubt, ein gemeinsamer EU-Grundsatz zu werden, doch ist es die Mission der FUEN, einen Dialog mit den europäischen Institutionen zu schaffen. Er erinnerte an die Europäische Bürgerinitiative Minority Safepack , welche nun Gegenstand einer Klage beim Europäischen Gerichtshof ist, nach der Ablehnung von der Europäischen Kommission. Herr Vincze äußerte sich optimistisch in Bezug auf die bevorstehende Entscheidung des EU-Gerichts.

 

 


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