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"Für Minderheitengemeinschaften ist der Erhalt ihrer eigenen Identität, Sprache und Kultur das wichtigste Ziel. Leider sind viele Minderheitengruppen mit Assimilation und Sprachverlust konfrontiert. Die Bildung in Minderheitensprachen ist die wichtigste Säule, um das einzigartige sprachliche Erbe solcher Gemeinschaften zu bewahren und an die nächste Generation weiterzugeben", sagte FUEN Präsident Loránt Vincze am Montag in Brüssel auf dem Europäischen Regionalforum der Vereinten Nationen für Bildung, Sprache und Menschenrechte von Minderheiten.
Loránt Vincze verwies auf die unterschiedliche Situation der Minderheiten in Europa und wies darauf hin, dass im Zusammenhang mit der jüngsten Novellierung des Bildungsgesetzes und des Sprachengesetzes in der Ukraine "wir klar feststellen müssen, dass ein Rückschlag bei den Minderheitenrechten eine Menschenrechtsverletzung ist, die von allen europäischen und globalen Institutionen auf diese Weise angegangen werden muss". Er vertrat auch die Ansicht, dass es während des Forums wichtig wäre, eine allgemeine, europäische Perspektive dessen zu behalten, was in Bezug auf Normen für die Minderheitenbildung erreicht werden könnte, genau wie die FUEN, die das gleiche Ziel mit der Minority SafePack Initiative vor Augen hatte.
Der FUEN Präsident verwies auf die wichtigsten Schlussfolgerungen des Expertenteams der Organisation in Sachen Bildung und Erziehung und erklärte, dass finanzielle und administrative Belange die häufigsten zu sein scheinen: Zugang zu allen Bildungsebenen, angemessene Finanzierung, Beteiligung am Entscheidungsprozess und Verwaltung von Schulen und Universitäten. Der angemessene Lehrplan, das Lehrmaterial und die Lehrbücher sowie die Finanzierung der Lehrerausbildung sind das zweitwichtigste Anliegen. Die Einbeziehung bewährter Praktiken beim Fremdsprachenunterricht in die Methodik für den Unterricht von Amts- oder Staatssprachen und andererseits die Förderung des Unterrichts sowohl der Regional- oder Minderheitensprachen als auch der Amtssprache würde das bestehende Misstrauen und die Sensibilitäten sowohl in der Mehrheit als auch in den Minderheitengruppen beseitigen.
Loránt Vincze lobte den UN Sonderberichterstatter für Minderheitenfragen Fernand de Varennes und erklärte, sein Ziel sei es, nicht nur ein Forum für Minderheiten zu schaffen, um ihre Stimme zu erheben und gute und schlechte Praktiken vorzustellen, sondern auch im Rahmen seines Mandats Leitlinien für die Minderheitenbildung für den UN Menschenrechtsrat bereitzustellen. Das Forum wird von den Vereinten Nationen und dem Tom Lantos Institute in Budapest in Zusammenarbeit mit mehreren Minderheitenorganisationen, darunter der FUEN, organisiert. Viele Vertreter der FUEN Mitgliedsorganisationen und der Arbeitsgruppe Bildung sind bei dieser wichtigen Veranstaltung vertreten.