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Am Dienstag, den 25. Juni, traf sich die FUEN mit Mitgliedern des niederländischen Parlaments, um sie über die Europäische Bürgerinitiative Minority SafePack zu informieren. Der Politikberater Johan Häggman erläuterte die Vorteile der Initiative für die Minderheiten Europas sowie die sprachliche und kulturelle Vielfalt. Er betonte, dass die friesische Gemeinschaft von vielen der Legislativvorschläge der Minority SafePack profitieren werde, wie beispielsweise einer EU-Empfehlung zum Schutz und zur Förderung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt und der Einrichtung eines Zentrums für Sprachenvielfalt. Die Erforschung von Minderheiten würde den wirtschaftlichen Mehrwert der Minderheitensprachen in den Niederlanden, d.h. Friesisch, Niedersächsisch, Limburgisch, Romanisch und Jiddisch, belegen.
Abgesehen von der finanziellen Unterstützung wäre die Prioritätensetzung auf weniger verbreitete Sprachen in den EU-Förderprogrammen und die Schaffung eines speziellen Programms für kleinere Sprachgemeinschaften auch eine politische Unterstützung der friesischen, niedersächsischen und limburgischen Gemeinschaften durch die Europäische Union.
Friesland als Region würde wirtschaftlich von der Einbeziehung der Förderung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt in die Ziele des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung profitieren.
Darüber hinaus würde ein einheitliches europäisches Urheberrecht und die Dienstleistungsfreiheit sowie audiovisuelle Inhalte es Nord- und Ostfriesen ermöglichen, die Fernsehsendungen von Omrop FryslanTV, dem friesischen Fernsehen in den Niederlanden, zu verfolgen.
Herr Harry van der Molen, Abgeordneter der Partei Christen-Democratisch Appèl, stimmte zu, dass ein einheitliches europäisches Urheberrecht erforderlich sei, dass aber die Beseitigung des Geoblockings in einigen Ländern und Regionen Priorität hätte. Er schlug auch eine Unterstützungserklärung des niederländischen Parlaments für die MSPI vor.
Seine Kollegin Monica den Boer, Abgeordnete für die Liberalen Demokraten 66, stimmte dem zu, betonte aber, dass sie zunächst in den verschiedenen politischen Fraktionen verankert werden sollte, und dabei könnten sie der FUEN helfen.
Frau den Boer wies auf die Bedeutung der Zweisprachigkeit und den Vorteil der Sprachkenntnisse hin, die Personen, die zu Minderheiten gehören, oft haben.
Pier Bergsma, Präsident des Rates der friesischen Bewegung, stellte den sechsten Bericht des Expertenausschusses des Europarates über die Regional- und Minderheitensprachen in den Niederlanden vor und erläuterte, wie seine Empfehlungen mit den im Minority SafePack enthaltenen Vorschlägen übereinstimmen.
Schließlich beglückwünschten die Abgeordneten der FUEN zu der Initiative und versprachen, sie der niederländischen Innenministerin, Frau Kajsa Ollongren, näherzubringen, und sie zugleich um ihre Anerkennung der Initiative während einer Sitzung des internen parlamentarischen Ausschusses morgen zu bitten. Sie schlugen auch eine Veranstaltung zur MSPI mit Mitgliedern des niederländischen Parlaments in Friesland vor.