Europäische Minderheiten brauchen eine deutliche, ihnen zuordenbare Botschaft, wenn sie verstanden werden wollen

- Pressemitteilungen

„Eine Problematik wird auf internationaler Ebene bekannt, wenn sich Washington oder Brüssel ihr zu wenden. So war es der Fall mit der Situation der Minderheiten im ehemaligen Jugoslawien während des Krieges. Glücklicherweise sind wir nicht in derselben Situation, was aber nicht bedeutet, dass die weltweite Aufmerksamkeit automatisch permanent auf uns gerichtet ist. Aus diesem Grund gestaltet es sich als sehr schwierig, unseren Fall darzustellen und zu Handlungen aufzufordern“, erklärte Loránt Vincze, Präsident der FUEN. Er fügt hinzu, dass die Ungarn in Rumänien ihre Identität bewahren wollen würden. Um dies zu erreichen, würden sie einen umfangreichen, legislativen Rahmen benötigen, der einen Wandel garantiere, sagte Loránt Vincze. Wenn der rumänische Staat dies nicht bereitstellen möchte, muss dessen Notwendigkeit der EU deutlich gemacht werden.

Vincze erklärte: „Die Minority SafePack Initiative, die von der FUEN ausgearbeitet wurde, hat die Gewährleistung eines europäischen Schutzes für Minderheitenrechte in der EU zum Ziel. 50 Millionen Menschen aus den Mitgliedsstaaten der EU gehören einer nationalen Minderheitengemeinschaft oder Sprachminderheit an. Einige werden von ihren Staaten nicht anerkannt. Es ist eines der best geschütztesten Geheimnise Europas.“ Der Präsident der FUEN führte als Beispiel Südtirol in Italien an. Die Mitglieder der dortigen deutschsprachigen Gemeinschaft schauen größtenteils deutsches oder österreichisches Fernsehen. Jedoch dürfen diese Fernsehsender keine internationalen Fußballspiele dort übertragen. Den Angehörigen der Minderheit ist es folglich nicht möglich, das Spiel mit Kommentaren in ihrer Muttersprache zu genießen. Loránt Vincze sprach in diesem Kontext davon, dass jeder Bürger Europas das Recht habe, Kultur und Unterhaltung in der eigenen Muttersprache zu genießen. Aus diesem Grund sei es an der Zeit, sich von digitalen Grenzen loszusagen und ein einheitliches europäisches Urheberrecht einzuführen. „Eine Lösung des Problems beinhaltet die Minority SafePack Initiative. Sie ist eine gemeinsame Angelegenheit dieser Menschen, ein gemeinsamer Nenner der Minderheiten in Europa. Unsere Initiative könnte es schaffen, ein Ende des Stillstands des europäischen Minderheitengesetzes zu bewirken“, verkündete der FUEN Präsident.

„Wir sind Ungarn aus Rumänien, rumänische Staatsbürger, Bürger der Europäischen Union und Mitglieder der ungarischen kulturellen und ethnischen Gemeinschaft. Unser Ziel ist es, unsere Muttersprache und unsere Kultur zu bewahren. Wir wollen keine Assimilation oder Emigration. Unsere Identität ist vielschichtig. Wir bereichern Europa“, betonte Mitglied des Europäischen Parlaments, Iuliu Winkler.

„Wir brauchen Partner, um unser Ziel gemeinsam erreichen zu können. Deshalb müssen wir uns an jede Gemeinschaft, Individuen in Europa in ihrer eigenen Sprache wenden. Wir müssen unseren Fall mit klaren Argumenten verdeutlichen“, fügte der MdEP hinzu. Zuvor sprach er über die Kenntnisse der Europäer über die ungarische Gemeinschaft in Siebenbürgen.

 


{$keyTopicsTitle}

  • Politische Partizipation
  • Grundrechte
  • Sprachenvielfalt
  • Solidarität mit den Roma
  • Europäische Bürgerinitiative
  • Europäisches Netzwerk
  • Forum Europäischer Minderheiten / Haus der Minderheiten

Flickr

Mehr Fotos bei Flickr