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Die Initiierung des Dialogs zwischen nationalen Minderheiten und der Politik sowie die Förderung von Kultur, Sprache und Perspektiven von Minderheiten im Kaukasus waren die Hauptthemen des dritten FUEN-Seminars Minderheiten im Kaukasus - Dialog für eine stabile Zukunft. Nach Flensburg in den Jahren 2016 und 2017 fand das diesjährige Seminar "Politische Partizipation - Dialog auf Augenhöhe" vom 10. bis 12. Dezember 2018 in Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, statt.
Am Seminar nahmen Vertreter mehrerer Minderheiten im Kaukasus teil: Aserbaidschaner in Georgien, Deutsche sowie meskhetische Türken in Russland, Aserbaidschan und Georgien, Qumuk-Türken in Russland und Lezgins und Talysen in Aserbaidschan sowie NGOs aus den Bereichen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft.
In seiner Einführung sagte FUEN-Vizepräsident Halit Habip Oglu, dass das Hauptziel des Seminars darin bestünde, gemeinsam mit politischen Vertretern Lösungen zu entwickeln. "Um Lösungen zu finden, ist es wichtig, auf lokaler Ebene nach Hinweisen zu suchen. Dabei ist es wichtig, einen Dialog zwischen den verschiedenen Gruppen zu haben", betonte er.
Auf dem Seminar äußerten die Vertreter der in Georgien lebenden meskhetischen Türken ihre Probleme, die sie bei der Integration ihrer Minderheit in Georgien haben. Meskhetische Türken, aus Russland und Aserbaidschan die am Treffen teilnahmen, stellten die Probleme der indigenen meskhetischen Türken im Zuge ihrer Rückführung in ihre Heimat dar. Koba Chopliani, Koordinator des Minderheitenrates in der georgischen Ombudsmann-Institution, und Makhir Darziyev, aserbaidschanischer Abgeordneter im georgischen Parlament, artikulierten die aktuelle Situation und die Bedürfnisse der Minderheiten und informierten über die von der georgischen Regierung in diesem Bereich ergriffenen Maßnahmen.
In seinen Schlussbemerkungen sagte FUEN-Präsident Loránt Vincze, dass die Gespräche produktiv und positiv verliefen, "so sollte ein Dialog aussehen". Er dankte den Vertretern der georgischen Regierung und des Amtes des öffentlichen Verteidigers für den fachlichen und sachlichen Austausch und sagte, Georgien sei ein offener Staat, der die verschiedenen Nationalitäten, Sprachen und die Vielfalt dieses Landes schätze. Er ermutigte sie, diesen Weg fortzusetzen, insbesondere unter Berücksichtigung der europäischen Ambitionen und Perspektiven Georgiens. "Es ist wichtig, dass Sie in dieser Zeit neue Schritte in Bezug auf den Schutz der nationalen Minderheiten unternehmen und ihnen den bestmöglichen Rahmen verschaffen" - sagte er abschließend.
Im Anschluss an die Evaluierung und Planung für 2019 besuchten die Teilnehmer auf Einladung der Vereinigung aserbaidschanischer Juristen in Georgien Marneuli, eine Region bei Tiflis, in der viele Mitglieder der aserbaidschanischen Minderheit leben.