Das erste Treffen der Non-Kinstate Arbeitsgruppe wurde heute in Rom, Italien, abgeschlossen

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Die konstituierende Sitzung der Non-Kinstate Arbeitsgruppe innerhalb der FUEN fand vom 6. bis zum 8. November 2017 in Rom, Italien, statt. Auf der Tagesordnung standen drei verschiedene Arbeitssitzungen. Die Gründung dieser Arbeitsgruppe war ein langfristiges Ziel mehrerer Mitgliedsorganisationen der FUEN.

In seiner Begrüßungsrede unterstrich FUEN Präsident Loránt Vincze die Bedeutung des europäischen Minderheitenschutzes für die Minderheiten, die keinem Mutterstaat angehören. "Sie sind die Sprachgruppen, die am meisten Hilfe brauchen, um ihre Kultur und Sprache beibehalten und weitergeben zu können. Viele der Vorschläge der Minority SafePack Initiative betreffen die weniger verbreiteten Sprachen und die nicht-offiziellen Sprachen der EU. Die EU müsste für diese Gruppen der übergeordnete Mutterstaat werden", sagte er und verwies auf die Europäische Bürgerinitiative, die einen rechtlichen Rahmen für den Schutz von Minderheiten auf der Ebene der Europäischen Union fordere.

"Es ist eine großartige Gelegenheit, dieses Treffen hier in Rom zu veranstalten", erklärte FUEN Präsident Vincze. Die Stadt Rom wurde bewusst für das Gründungstreffen gewählt, da die Ladiner – FUEN Mitglied und eine Minderheit, die keinem Mutterstaat angehört - vor einem historischen Moment stehen, der für andere Minderheiten eine perfekte Vorbildsituation darstellt. Das italienische Parlament hat ein Verfassungsgesetz entworfen, das in den kommenden Wochen verabschiedet wird. Dieses sogenannte "Ladiner Gesetz" zielt darauf ab, die im Autonomiestatut Südtirol noch bestehende Diskriminierung der ladinischen Minderheit endgültig zu beseitigen.

FUEN Vize Präsident und Mitglied des italienischen Parlaments Daniel Alfreider präsentierte die ladinische Minderheit Italiens. Sie ist eine Gemeinschaft von 35.000 Menschen, die durch Aufsplitterung und Trennung gekennzeichnet ist. Nach dem Vortrag folgte der Erfahrungsaustausch und eine Diskussion zwischen den Minderheitenvertretern. Jede einzelne Organisation muss sich mit unterschiedlichen Realitäten und Herausforderungen in ihrer jeweiligen Region auseinandersetzen, aber es gibt auch viele Ähnlichkeiten. Die Organisationen können durch ihre Erfahrungen erheblich voneinander lernen. Dies war auch die Schlussfolgerung aus einer der Arbeitssitzungen. Die Mitglieder der Non-Kinstate Arbeitsgruppe wählten einstimmig Daniel Alfreider zum Sprecher der Gruppe.

Die Arbeitsgruppe hat beschlossen ihre Strategie in den kommenden Monaten bekannt zu geben. Die Hauptthemen der Zusammenarbeit werden die Sprachförderung, Digitalisierung, eine Lobbyarbeit auf europäischer Ebene aufzubauen sowie den Austausch von Erfahrungen und Fachwissen mit und von anderer Arbeitsgruppen.

Teilnehmer des Gründungstreffen der Non-Kinstate Arbeitsgruppe waren die Sorben und Nordfriesen aus Deutschland, die Ladiner aus Italien, die Roma aus Mazedonien, die Jenischen aus der Schweiz, die Aromunen aus Rumänien, die Krimtataren und die Ruthenen aus der Ukraine sowie die Turkmescheten und die Lezginen aus Russland.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium des Innern unterstützt und mit Mitteln der Bundesrepublik Deutschland gefördert.


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